Der allgemeine Trend ist eindeutig: Elektronische Sicherungsautomaten befinden sich kontinuierlich auf dem Vormarsch. Speziell bei modernen Netzteilen und bei weitläufigen Maschinen mit beträchtlichen Kabellängen gelingt es herkömmlichen elektromechanischen Lösungen nicht mit der Sicherheit und Funktionsvielfalt von einfach zu installierenden elektronischen Absicherung zu konkurrieren. Außerdem wird in Zeiten von Industrie 4.0 auch den Schutzschaltgeräten immer mehr Funktionalität abverlangt. So gewinnen beispielsweise deren kommunikative Fähigkeiten zunehmend an Bedeutung. „Ein Blick auf das Bedienterminal bei der Maschine reicht mittlerweile,damit der Mitarbeiter vor Ort weiß, was zu tun ist,” freut sich Alexander Peutl als Elektrokonstrukteuer der Abteilung Steuerungstechnik über ein Maximum an neu gewonnener Transparenz in „seiner“ Anlage. „Wir können jetzt wirklich exakt für jeden Kanal sagen, bei welcher Funktionsgruppe eine Störung vorliegt”, verrät er.
Da nämlich sowohl der Schalteingang, als auch der Fehlermeldungsausgang der PSX24 der IEC-EN61131-2 entspricht, ist eine reibungslose Kommunikation mit der SPS gewährleistet. Der Eingang der PXS24 kann von Sensoren angesprochen werden und sogar Funktionen steuern, für die bislang ein SPS-Ausgang nötig war. So ist es unter anderem möglich mit einer PXS24i m Fehlerfall weitere PXS24 Module in der Anlage innerhalb weniger Millisekunden auszuschalten.
Obwohl Alexander Peutl im Automatisierungsbereich der Firma Eaton tätig ist, betrachtet er seine Kollegen aus der Power Distribution Division in Wien als externe Technologielieferanten. „Natürlich sind Eaton Produkte für uns 1. Wahl, aber sie werden genauso sorgfältig geprüft wie Produkte anderer Lieferanten. Sie werden nur dann verbaut, wenn sie unseren Anforderungen entsprechen und die für den jeweiligen Anwendungsfall wichtigen Funktionalitäten bieten“.
Der PXS24 wurde in einer Anlage in der niederamperige Jochbaugruppen für den Schutzschalterbereich Leitungsschutzschalter – hergestellt werden, eingesetzt. Der durchschnittliche Output dieser Maschine beträgt ca. 5.500 Stück pro Schicht. Sie läuft rund um die Uhr. Da es bereits zu Stillstandszeiten aufgrund von Störungen im 24 VDC Stromkreis gekommen ist, bestand Bedarf an einer elektronischen Überlastschutz-Lösung.
Für einen vermehrten Einsatz von PXS24-Gerätenz ur selektiven Absicherung einzelner Funktionsgruppen auf der 24-V-Kleinspannungsebene bieten in der Praxis aber auch noch viele andere Besonderheiten: Die Schutzlösung ist modular aufgebaut, sie bietet eine direkte Anschlussmöglichkeit an bis zu drei Verbraucher und ermöglicht ein kanalgenaues Steuern, Schalten und Melden. Sie verfügt über eine Fernreset Funktion, ist dank Push-in Klemmen und Stromschieneneinfach bzw. auch sehr schnell zu installieren und gibt wie es für eine professionelle Anlagenüberwachung und-visualisierung erforderlich ist für jeden Kanal eine eigene Fehlermeldung und nicht nur eine Summenfehlermeldung aus. Durch einen Umstieg auf den elektronischen Überlastschutz PXS24 im 24 VDC Stromkreis lässt sich zudem die Notwendigkeit von Koppelrelais für ein betriebsmäßiges Schalten von Lasten erheblich reduzieren, da diese Schaltvorgänge auch durch den Schutzschalter ausgeführt werden können. Vor allem für Serienmaschinenbauer stellt diese eine interessante Anwendungsvariante dar.
Insgesamt sind es derzeit zehn PXS24, die hinter den Kulissen im Eaton Werk Schrems stationierten Jochbaugruppen Anlage, dafür sorgen, dass im Fehlerfall wirklich nur der betroffene Stromkreis abgeschaltet und nicht gleich die komplette Magnetauslöser Produktion gestoppt wird. Im Vergleich dazu, erkennen thermisch magnetische Leitungsschutzschalter, Fehler in 24 VDC Stromkreisen meist nicht mehr schnell genug und die übergeordnete Stromversorgung schaltet somit die komplette Anlage ab. Dies ist natürlich nicht erwünscht da die Fehlersuche so erschwert und die Verfügbarkeit der Maschine reduziert wird. Es können so auch gefährliche Maschinenzustände entstehen.
„Die gesamte Peripherie sollte separat abgesichert werden“, empfiehlt Alexander Peutl. „Denn eine gut durchdachte, zielgerichtete Selektivität ist das Wichtigste, um die Verfügbarkeit von Maschinen und Anlagen möglichst hoch zu halten“, fügt er abschließend hinzu.
Durch die elektronische Absicherung PXS24 im Werk in Schrems konnten Fehlauslösungen vermieden, die Fehler-Diagnose auch mit Unterstützung aus der Ferne beschleunigt werden und eine Wiedereinschaltung im Fehlerfall schneller erfolgen. So konnten die Stillstandszeiten deutlich minimiert werden.